Kein Entkommen trotz „Fast & Furious“-Fahrweisen

Na? Hat der Bengel etwa zu viel „Fast und Furious“-Filme im Fernsehen geschaut? Da wollte ein 20jähriger Bursch aus Pucking dann wohl auch einmal so cool das Gaspedal durchdrücken wie Vin Diesel in den bekannten Action-Blockbustern.

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Daher startete der junge Mann am Samstagnacht seinen hochmotorigen Pkw, den er rasch beschleunigte und dann abrupt abbremste. Dieses Spiel wiederholte er einige Male, wobei er in der Salzburger Straße prompt in eine Verkehrskontrolle geriet, zumal er auch ohne Abblendlicht fuhr und auch ohne Führerschein.

Was nun? Anstatt sich sein Fehlverhalten einzugestehen und sich den Polizisten gegenüber gesittet zu erklären, wurde der Ertappte aggressiv und begann auch wild herumzuschreien. Das kennt man schon von den ungezogenen „Fratzen“, die sich an den Supermarktkassen plärrend auf den Boden werfen und zornig herumwälzen, weil sie das Lutschbonbon nicht bekommen haben. Da kann die Mutti noch so beruhigend auf das Kleine einreden, es bleibt bei der Schreierei.

So erging es auch den Polizisten mit dem Mini-Vin-Diesel an der Salzburger Straße, wo er sich nicht und nicht zu beruhigen vermochte. Die Beamte sahen keinen anderen Ausweg mehr, als den Rabiaten festzunehmen, was sich allerdings als nicht ganz einfach erwies.

Denn das zornige „Raserkind“ wehrte sich vehement, versetze einem der Polizisten sogar einen Stoß gegen Kopf und Brust, bevor er ihm die Beine wegzog. Da machte es einen gehörigen Plumpser. Schließlich brachte der Ausraster noch den zweiten Polizisten zu Fall, sodass man fast schon vermuten könnte, dass es sich bei dem Burschen um einen Patienten mit einer besonders krassen ADHS-Störung handelt.

Ein besonderes Aufmerksamkeitsdefizit dürften auch jene Ganoven gehabt haben, die in Gmunden einen Bankomaten gleich so spektakulär sprengten, dass sie beinahe selbst in die Luft geflogen wären. Danach flüchteten sie nicht minder verhaltensauffällig. Dennoch entwischten sie unserer Polizei nach Bayern, wo sie schließlich festgenommen werden konnten.

„Die Festnahme ist ein Verdienst der ausgezeichneten internationalen Zusammenarbeit mit den deutschen Kollegen“, bedankte sich der oö. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl überschwänglich in der Montags-„Krone“.

Net bös‘ sein, lieber Andreas Pilsl: Ihre deutschen Kollegen hätten vermutlich nichts zum Ausforschen und zum Festnehmen gehabt, wenn nicht der Fahrer der Bankomatsprenger notgedrungen Vin Diesel gespielt hätte und dabei am Samstagabend mit voller Wucht in eine Erdböschung krachte, wo das zurückgelassene und nicht verbrannte Fluchtauto dann weitere Hinweise auf die Täter gab.